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Spielend Russisch Lernen 2022

Am 26.09.2022 fand in unserer Schule der Wettbewerb „Spielend Russisch lernen“ statt.

„Spielend Russisch lernen“ während in der Ukraine ein mörderischer Krieg, angezettelt von Russland, geführt wird? „Spielend Russisch lernen“ während Frauen und Kinder flüchten müssen, viele auch zu uns? Geht das?

Im vergangenen Schuljahr hatten wir beschlossen - das geht nicht.

Aber Russland und die russische Sprache ist nicht dasselbe. „Egal, was radikale Nationalisten denken, Russisch gehört  nicht Putin.“, wie  Sergei Gerasimow in seinem Kriegstagebuch vom 17.9.22 schreibt. Es ist die Sprache, die der ganzen Welt geschenkt wurde. Es ist die Sprache solcher Ukrainer, wie Nikolai Gogel, dessen Komödie „Der Revisor“ gerade im Meininger Theater gespielt wird oder wie Michail Bulgakow, dessen Kritik an Stalins Terrorherrschaft in „Der Meister und Margarita“ auch auf der Eisenacher Bühne zu sehen war.

Die russische Sprache ist auch die Sprache der Charkiwer - das Charkiwer Russisch, es ist die Sprache der Odessaer… und es ist auch die Sprache der ukrainischen Schüler, die in unserer Schule lernen. Es ist die Sprache, in der wir uns mit ihnen neben Englisch und Deutsch unterhalten können. Deshalb geht es, spielend Russisch zu lernen.

82 Schüler trafen sich am 26.9.22 in der Aula.  82 Schüler aus den Klassen 7 bis 12. Das Spiel ist an unserer Schule längst bekannt. Die Schiedsrichtergruppe, die diesmal aus den russischsprachigen Deutschen und Ukrainern bestand, brauchte nur noch in den seltensten Fällen eine Einweisung. Vielen Dank an alle für ihre geduldige und konzentrierte Arbeit während des Spiels.

82 Schüler, das sind 41 Mannschaften. Innerhalb von zwei Schulstunden standen die 20 Mannschaften im KO-System fest, die in die nächste Runde gingen. Man merkte, wer beim Spiel schon „alter Hase“ war, denn neben einer guten Konzentration braucht man auch etwas Glück und Taktik, um zu gewinnen. Teilweise ging es hoch her und mancher ärgerte sich, wenn er sich mal nicht richtig konzentriert hatte und  eine Vokabel, die er kurz vorher gehört hatte, nicht erinnerte. Nach und nach lehrte sich die Aula. Die Verlierer verließen sie nach einem Fototermin mit einer Teilnehmerurkunde und einer kleinen Erinnerung in der Hand, während die Gewinner der nächsten Runde entgegenfieberten.

In die letzte fünfte Runde mit dem Herausspielen der Sieger traten letztlich ein: Jessica Sautner + Maurice Trautvetter (Klasse 12) gegen Eddie Mühling + Tanja Hinderer (Klasse 11)

Am anderen Tisch spielten drei Mannschaften gegeneinander, was eine besondere Herausforderung war. Dennis Miroschnitschenko + Lukas Hahner (Klasse 12) gegen Lena Peter + Julia Kalischewski (Klasse 10) und  Veronika Spister + Tamira Römhild (Klasse 7)

Die beiden Mannschaften Miroschnitschenko + Hahner und Sautner + Trautvetter sind die Sieger dieses aufregenden Tages. Die Sieger werden  Anfang November in Berlin die Deutschlandrunde ausspielen. Leider wissen wir noch nicht, ob beide Teams fahren können… Aber wir drücken die Daumen, dass es klappt.

Herzlichen Glückwunsch.  

Wir konnten die Gedanken an den Krieg an diesem Tag beiseiteschieben. Die russische Sprache hat in unserer Schule einen festen Platz und wird gern gelernt, was auch die zahlreiche Teilnahme am Spiel zeigt. Eine Sprache, die sich über die Jahrhunderte mit vielen, vielen Anleihen aus anderen Sprachen zur Weltsprache entwickelt hat.

Die Enttäuschung und Traurigkeit über die Führung in Russland hält an. Möge sie recht bald zur Vernunft kommen und den furchtbaren Krieg beenden. Wir fühlen mit der Ukraine und wünschen diesem Land Frieden.

 

Das Team der Russischlehrer & Frau Krause